Schnell und schmerzhaft by Brown Carter

Schnell und schmerzhaft by Brown Carter

Autor:Brown, Carter [Brown, Carter]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


8

Ich legte mich in meinem Zimmer aufs Ohr und stand am nächsten Morgen gegen neun auf. Erica hatte sich in Alisons Zimmer verzogen. Ich duschte, rasierte mich, zog mich an. Dann ging ich in die Küche hinunter und braute mir einen starken Kaffee. Etwa zehn Minuten später erschien Erica. Sie trug eine Hemdbluse und Shorts und sah sehr gut aus.

»Mach dich auf einen Ansturm gefaßt«, warnte sie. »Ich habe eben die Tür aufgeschlossen.«

Sie goß sich Kaffee ein und setzte sich neben mich. Ein paar Minuten später hörten wir einen Motor aufheulen, dann verhallte das Wagengeräusch in der Ferne.

»Sie haben sich nicht einmal verabschiedet«, stellte ich mißbilligend fest.

Erica kicherte. Aber dann wurde sie ernst. »Ich muß immer daran denken, wie anders die Sache hätte ausgehen können...«

Alison erschien. Sie trug noch immer das lange Abendkleid von gestern abend. Ihr kurzes Haar war verstrubbelt, ihr Make-up aufgelöst, ihre Augen funkelten.

»Ihr seid euch wohl sehr witzig vorgekommen, als ihr uns zu dritt die ganze Nacht dort zusammengesperrt habt, was?« Sie konnte kaum sprechen vor Wut.

»Findest du nicht, daß deine Aufmachung zum Frühstück ein bißchen übertrieben ist?« fragte ich.

Das gab ihr den Rest. Erstickt gurgelnd kam sie auf mich zu, die Finger mit den langen Nägeln drohend ausgestreckt. Ich packte ihre Handgelenke, stand auf und zerrte sie zur Tür. Es war schon warm draußen, und der Swimming-pool glänzte blau und einladend. Ich warf sie mit Schwung ins Tiefe und begab mich zurück in die Küche zu meiner Kaffeetasse. Eine Minute später taumelte eine triefende Alison an mir vorbei, und gleich darauf erinnerten nur noch feuchte Fußstapfen an ihre Gegenwart.

»Wie nützlich du dich machst, Danny«, meinte Erica anerkennend. »Du glaubst gar nicht, wie oft ich sie schon mit Wonne ins Wasser geworfen hätte!«

»Du hast mir noch nicht alles erzählt. Was hast du dir zum Beispiel davon versprochen, einen Privatdetektiv zu engagieren? Die Antwort, die du mir in meinem Büro gegeben hast, zieht jetzt nämlich nicht mehr.«

»Ich — ich habe die ganze Sache gar nicht so genau durchdacht«, stotterte sie. »Irgendwie habe ich gehofft, daß du mir helfen könntest, von der Gruppe loszukommen. Aber nach gestern abend herrscht zwischen den anderen und dir offener Krieg. Du hast sie lächerlich gemacht, und das werden sie dir nie vergeben. Nie!«

»Wenn ich versuchen soll, die Clique platzen zu lassen, muß ich ein bißchen tiefer graben. Würde dich das stören?«

Sie sah mich einen Augenblick erschrocken an. Dann wandte sie den Blick ab. »Ich weiß nicht recht, Danny.«

»Hast du Angst wegen Moulton?«

»Alle waren betrunken an jenem Abend. Ich könnte wirklich nicht mehr sagen, was passiert ist. Vielleicht war es tatsächlich ein Unfall.«

»Vielleicht aber auch nicht...«

»Es ist durchaus denkbar, daß einer aus der Clique ihn umgebracht hat«, meinte sie nachdenklich. »Vielleicht war ich es sogar. Aber — ich weiß es einfach nicht mehr.«

»Hat jemand angedeutet, daß du es gewesen sein könntest?« fragte ich.

»Ja, allerdings um einige Ecken herum. Tyler und Dane haben davon angefangen. Alison hat es ihnen natürlich nachgeplappert, aber das zählt nicht.«

»Du bist meine Klientin und mußt mir sagen, was ich tun soll.



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